Die Digitalisierung der Verwaltung ist seit Inkrafttreten des Onlinezugangsgesetzes (OZG) vorangetrieben worden. Doch der politische Wille allein reicht nicht aus, um digitale Leistungen dauerhaft wirksam zu machen. Aktuelle Entwicklungen, wie die Gründung des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) und gerade stattgefundene Summit on European Digital Sovereignty, zeigen, dass die strategische Umsetzung nun stärker im Fokus steht. Politische Initiativen schaffen den Rahmen, aber der „OZG-Effekt“ entsteht erst, wenn diese Vorgaben in konkrete, nachhaltige Verwaltungsangebote überführt werden.
Politischer Wille als Treiber digitaler Realität
Politischer Wille wirkt auf mehreren Ebenen: durch Ressourcenbereitstellung, Gesetzgebung und koordinierte Initiativen. Das BMDS signalisiert, dass digitale Transformation nicht nur technologische Modernisierung bedeutet, sondern eine grundlegende Staatsmodernisierung umfasst – von föderaler Kooperation bis hin zu interoperablen Plattformen. Der OZG-Rahmen bildet dafür die Grundlage, da er gesetzliche Vorgaben, technische Standards und organisatorische Strukturen vereint. Nur wenn diese Faktoren zusammenwirken, können Digitalprojekte echte Wirkung entfalten.
Vom OZG zur praktischen Umsetzung: der OZG-Effekt
Der OZG-Effekt beschreibt die messbare Umsetzung von politischen Vorgaben in funktionierende digitale Services. Über 500 Verwaltungsleistungen wurden bereits digitalisiert, föderale Kooperation gestärkt und Kompetenzen in Behörden aufgebaut. Nun gilt es, diesen Schwung in skalierbare, wiederverwendbare und nutzerfreundliche Lösungen zu überführen. Der Fokus liegt dabei sowohl auf der Digitalisierung einzelner Leistungen als auch auf übergreifenden, skalierbaren Lösungen, die für Verwaltung und Bürger:innen einen sichtbaren Mehrwert schaffen.
3 Hebel für den OZG-Effekt
- Strategische IT-Architektur und modulare Systeme
Digitale Verwaltungsangebote benötigen modulare, skalierbare Architekturen. publicplan begleitet Verwaltungen von der strategischen Konzeption bis zur technischen Umsetzung, sodass neue Lösungen sich flexibel in bestehende Systemlandschaften einfügen.
- Open Source und digitale Souveränität
Offene Softwarelösungen ermöglichen Anpassungsfähigkeit, Transparenz und langfristige Wartbarkeit. Seit über 15 Jahren unterstützen wir Behörden dabei, Open Source nicht nur einzusetzen, sondern strategisch für digitale Souveränität zu nutzen.
- Nutzerzentrierung und Servicequalität
Digitale Angebote entfalten ihren Nutzen nur, wenn sie auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen ausgerichtet sind. Wir entwickeln UX-orientierte Frontends und begleitet Feedbackprozesse, um Akzeptanz, Barrierefreiheit und Servicequalität sicherzustellen.
Blick nach vorn: Nachhaltigkeit und europäische Dimension
Der OZG-Effekt kann durch langfristige Planung, europäische Standards und offene Plattformen weiter verstärkt werden. Am 18. November 2025 fand in Berlin der Summit on European Digital Sovereignty statt, bei dem über 900 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft konkrete Maßnahmen zur Stärkung der europäischen digitalen Autonomie beschlossen. Für Verwaltungen unterstreicht dies die Bedeutung interoperabler, nachhaltiger und souveräner Lösungen: Wer diese Hebel frühzeitig nutzt, kann Effizienz, Vertrauen und modernen Bürgerservice nachhaltig sichern.
Fazit
Politischer Wille bildet den Ausgangspunkt, strategische Umsetzung und Praxisnähe führen zum OZG-Effekt. Die beim Summit on European Digital Sovereignty beschlossenen Maßnahmen zeigen, wie wichtig interoperable, nachhaltige und souveräne Lösungen für Verwaltungen sind. publicplan unterstützt Behörden dabei, diese Verbindung herzustellen: durch Beratung, Architekturentwicklung, Open-Source-Expertise und nutzerzentrierte Umsetzung. So werden digitale Verwaltungsangebote nicht nur umgesetzt, sondern wirklich wirksam, nachhaltig, effizient und benutzerfreundlich.

