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24.9.2025

Low Code: Der entscheidende Gamechanger für die Verwaltung? Fazit von den Low-Code Days 2025 in Hannover

Autor:in
Christian Klingenberg
Die Low-Code Days 2025 verdeutlichten, dass Low Code in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz zu einem zentralen Treiber der Verwaltungsdigitalisierung wird. Damit lassen sich Fachkräftemangel, veraltete IT-Systeme und der Druck zur raschen Digitalisierung wirksam adressieren. Besonders überzeugend war die Perspektive einer vollständig digitalen Verwaltung auf Basis offener Standards, Interoperabilität und End-to-End-Prozessautomatisierung, die Effizienz, Resilienz und Zukunftsfähigkeit der Verwaltung stärkt.

Management-Summary


Die Low-Code Days 2025 haben eindrucksvoll gezeigt, dass Low Code in Kombination mit Künstlicher Intelligenz nicht mehr nur ein Nischenthema ist, sondern der Schlüssel zur Überwindung der größten Herausforderungen in der öffentlichen Verwaltung. Der Fachkräftemangel, veraltete IT-Infrastrukturen und der Druck, schneller zu digitalisieren, können mit diesem Ansatz wirksam angegangen werden.

Insbesondere die Vision von einer rundum digitalisierten Verwaltung, die auf offene Standards, Interoperabilität und End-to-End-Prozessautomatisierung setzt, überzeugt. Hervorgehoben wird, wie dieser Ansatz nicht nur Effizienz steigert, sondern die Verwaltung resilienter und zukunftsfähiger macht.


Staatssekretär Frank Doods und dem Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne im Gespräch mit publicplan
Chef der Staatskanzlei Niedersachsen Frank Doods und dem niedersächsischer Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne im Gespräch mit publicplan

Wir kennen die täglichen Herausforderungen nur zu gut. Einerseits der unerbittliche Druck, digitale Lösungen zu liefern, andererseits die Realität: komplexe, gewachsene IT-Systeme, knappe Budgets und vor allem der eklatante Mangel an qualifizierten Fachkräften. Man fragt sich oft, wie man diese Mammutaufgabe stemmen soll, ohne die Kontrolle zu verlieren oder sich in endlosen, kostspieligen Projekten zu verzetteln. Die Low-Code Days 2025 versprachen, Antworten auf diese drängenden Fragen zu geben, ob Low-Code wirklich der Gamechanger sein kann, der so oft versprochen wird. Und es gibt klare Perspektiven.

Low-Code ist der Katalysator für eine moderne, zukunftsfähige Verwaltung.

Die einstimmige Erkenntnis, bei der sich beinahe alle Teilnehmende einig sind, ist, dass Low Code in der Kombination mit den richtigen Technologien und einem strategischen Ansatz die notwendige Grundlage schafft, um die deutsche Verwaltung nicht nur effizienter, sondern auch resilienter und zukunftsfähiger zu gestalten. Es geht nicht um eine weitere Insellösung, sondern um einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie wir Digitalisierung denken und umsetzen.

Was die Verwaltung wirklich braucht


Die Vorträge und Diskussionen auf der Konferenz haben die bekannten Schmerzpunkte der öffentlichen Hand immer wieder bestätigt. Wir kämpfen mit veralteter Software, hohen Wartungskosten und Systemen, die an ihre technologischen Grenzen stoßen. Migrationen allein reichen oft nicht aus; was wir benötigen, ist ein strategischer Neuanfang. Gleichzeitig wächst der Druck, neue Technologien wie KI zu integrieren, um Prozesse zu beschleunigen und den Bürgerinnen und Bürgern bessere Services zu bieten. Doch wie gelingt das, wenn die IT-Teams ohnehin schon am Limit sind?

Hadrien Segond, Programm Manager publicplan
Hadrien Segond, Programm Manager publicplan

Die entscheidende Rolle von Low Code und offenen Standards


Ein Vortrag hat mich dabei besonders beeindruckt, da er genau diese Schnittmenge adressierte. Hadrien Segond, Programm Manager von publicplan sprach über die Vision einer digitalisierten Verwaltung, die schnell, effizient und zukunftssicher ist. Er hat klar herausgestellt, dass es nicht reicht, auf Low Code zu setzen, ohne die strategischen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Er betonte, wie entscheidend es ist, gesetzliche Vorgaben, offene Standards und Interoperabilität mit modernen Technologien wie KI und Low Code zu vereinen. Dieser Beitrag hat die Thematik auf den Punkt gebracht, warum Low Code nicht einfach nur ein Trend ist, sondern ein echter „Gamechanger“. Es geht darum, Low Code, offene Schnittstellen und Open Source als Katalysatoren zu nutzen, um eine echte Ende-zu-Ende-Digitalisierung zu ermöglichen, die unsere Verwaltung effizienter und resilienter macht – insbesondere angesichts des Fachkräftemangels.

Christian Klingenberg (publicplan), John Rymer (Erfinder des Begriffs „Low-Code“), Hadrien Segond (publicplan)
Christian Klingenberg (publicplan), John Rymer (Erfinder des Begriffs „Low-Code“), Hadrien Segond (publicplan)

Die neue Ära der Anwendungsentwicklung: Mensch-KI-Zusammenspiel

Der Vortrag von John Rymer, ehemals Forrester Analyst und Erfinder des Begriffs „Low-Code“, Associate bei Analysis.tech, sprach von einer neuen „Agentic Era“, in der Low-Code-Anbieter ihre Produkte massiv mit KI-Technologien anreichern. Es wurde deutlich, dass KI die heutige Low-Code-Entwicklung weiter beschleunigen kann und den Weg für eine neue Generation von Plattformen ebnet, die sich (endlich, A.m.d.R) auf die End-to-End-Prozessautomatisierung konzentrieren.


Mit "Coding will always be coding. That is why AI don't will kill Low-Code." hob er hervor, dass sowohl Vibe Coding als auch Low Code das gemeinsame Schaffen von Code umfassen. Es geht somit nicht um eine Entweder-oder-Frage, sondern darum, wie diese Ansätze zusammenwirken können.

Fazit mit praktischen Handlungsempfehlungen


Die Konferenz hat gezeigt, dass wir nicht darauf warten können, dass die perfekte Lösung von extern kommt. Wir müssen die Initiative ergreifen und uns aktiv mit den Möglichkeiten von Low Code auseinandersetzen. Hier sind die drei wichtigsten Handlungsempfehlungen, die ich aus der Konferenz mitgenommen habe:

  1. Pilotprojekte starten, nicht nur planen: Es gibt bereits überzeugende Praxisbeispiele aus der öffentlichen Verwaltung. Wir zeigen Ihnen wie man mit einem agilen und iterativen Vorgehen erfolgreich digitale Portale aufbauen kann. Dass der Pragmatismus des „Nicht planen. Machen.“ genau der richtige Weg ist. Fangen Sie klein an, wählen Sie einen überschaubaren Prozess und testen Sie einen Low-Code-Ansatz im echten Betrieb.
  2. Interdisziplinäre Teams fördern: Entlasten Sie Ihre IT, indem Sie Fachabteilungen bei der Entwicklung der Lösungen einbinden. Ein Vortrag hat gezeigt - was wir bereits seit langem wissen, wie Fachbereiche und IT nahtlos zusammenarbeiten können, und dabei sogar Nicht-Programmierer aktiv an der Erstellung von Formularen, Anwendungen und Workflows mitwirken können. Dies erhöht die Akzeptanz und beschleunigt die Umsetzung.
  3. Strategisch denken und KI einbinden: Low-Code ist keine simple Entwicklungsplattform, sondern eine Methodik, die technische und organisatorische Aspekte der Digitalisierung umfasst. Die Integration von KI ist dabei ein Muss. Die Zukunft liegt im "Human-in-the-Loop"-Ansatz, bei dem KI wiederkehrende, zeitintensive Aufgaben übernimmt, während der Mensch als Experte, Prüfer oder Entscheider Teil des Workflows bleibt.


Die Vision einer zukunftsfähigen Verwaltung ist greifbarer denn je. Die Low-Code Days haben gezeigt, dass wir nicht nur über die Probleme sprechen, sondern konkrete, umsetzbare Lösungen haben. Es liegt an uns, den nächsten Schritt zu wagen. Wir unterstützen Sie gern bei bei Ihrer Umsetzung!

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