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28.10.2025

„Digitalisierung muss Freude machen“ – Interview mit Thomas Jarzombek

Autor:in
Amelie Ruppe
Mit dem neuen Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung startet Deutschland in eine entscheidende Phase der Verwaltungsmodernisierung. Im Interview betont Thomas Jarzombek, Parlamentarischer Staatssekretär, die Bedeutung von Open Source für digitale Souveränität und Transparenz. Ebenso wichtig ist für ihn eine nutzerfreundliche Gestaltung digitaler Services: Verwaltung soll nicht nur funktionieren, sondern Freude machen. Jarzombek fordert eine ergebnisorientierte, anwenderzentrierte Digitalisierung als Fundament für eine moderne, souveräne Verwaltung.

Deutschland soll digitaler werden. Dafür hat die Bundesregierung eigens ein neues Ressort geschaffen: das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung. Seit Kurzem ist Thomas Jarzombek dort als Parlamentarischer Staatssekretär im Amt. Im Interview berichtet er von seinen ersten Eindrücken, erläutert die Bedeutung von Open Source für die digitale Souveränität und erklärt, warum Nutzerfreundlichkeit in der Verwaltung eine zentrale Rolle spielen muss.

>> Hier geht es zur Video-Version des Interviews.

Ein neues Ministerium mit hoher Erwartungshaltung

Herr Jarzombek, Sie sind gerade frisch in Ihr neues Aufgabenfeld gestartet. Welche Eindrücke nehmen Sie aus den ersten Wochen mit?

Jarzombek: Wir haben eine Menge zu tun. Wir bauen dieses neue Haus auf, quasi ein Start in der Bundesverwaltung mit 500 erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Gleichzeitig haben die Menschen haben eine hohe Erwartungshaltung. Ich höre das überall, dass wir in Deutschland digitaler werden müssen. Genau dafür haben wir ein gutes Team, das auch Erfahrungen mit Digitalisierung hat und was ergebnisorientiert ans Werk geht.  

 

Open Source als Grundlage für digitale Souveränität

Digitale Souveränität ist aktuell in aller Munde – welche Rolle spielt Open Source für die digitale Verwaltung?  

Jarzombek: Open Source ist sehr häufig die Alternative zu den amerikanischen Tech Giganten. Wir sehen aktuell, dass es ein fragiles Konstrukt ist, darauf zu vertrauen, dass diese amerikanischen Services immer zu 100% zur Verfügung stehen. Denn es gibt zunehmend politische Einflüsse. Deshalb ist es wichtig, souveräne, eigene Services aufzubauen, und dafür finden wir viele Open Source Lösungen als Basis.  


Wie das mit unserem ZenDiS: Am Ende wollen wir es auch zu einem Open Desktop schnüren. Und gerade, wenn wir in der öffentlichen Verwaltung selbst Dinge machen, ist es wichtig, dass wir das auch für die Transparenz mit Open Source umsetzen.

 

Verwaltung soll funktional und attraktiv sein

Haben Sie sich persönlich etwas vorgenommen für die digitale Verwaltung in Deutschland?  

Jarzombek: Wir müssen auf jeden Fall einfach und anwenderfreundlich werden. Das Thema UX ist in der Vergangenheit unterbewertet worden, die Dinge müssen auch gut aussehen und Freude beim Bedienen machen. Wir sollten nicht immer nur typisch an Funktionalität denken, denn ja, es soll funktional sein, aber es muss Freude machen das Produkt zu bedienen. Ähnlich wie beim Erfolgsmoment des iPhones: es war einfach, es sieht gut aus und es macht Spaß es zu bedienen; und auch der VW Golf war erfolgreich, weil er sehr funktional, aber auch  ein attraktives Auto gewesen ist.  

Fazit

Das Gespräch zeigt: Für Thomas Jarzombek ist klar, dass die digitale Verwaltung in Deutschland nicht nur technisch zuverlässig sein muss. Sie soll auch intuitiv, nutzerfreundlich und transparent werden – und Open Source ist dabei ein entscheidender Schlüssel.  

Danke an dieser Stelle an Thomas Jarzombek für das Interview im Rahmen des Anwendertags 2025.

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