E-Government
Vom:
9.9.2019

New Work und Verwaltung: scheinbare Gegensätze

Autor:in
Chiara Stuttfeld
In der öffentlichen Verwaltung herrscht eine Bürokratie-Kultur mit einer geringen Fehlertoleranz. Auch wenn verantwortungsvolle und strukturierte Arbeitsweisen in Behörden von hoher Bedeutung sind, braucht es Raum für Lernen und Verbesserungen. New Work ist besonders hier ein Punkt, der näher ins Auge gefasst werden kann, um Mitarbeitende zu motivieren und ihnen Chancen zur Weiterentwicklung zu geben.

Von klassischen Arbeitsweisen hin zu New Work

Die Arbeitswelt erlebt in der heutigen Zeit einen starken strukturellen Wandel: New Work, zu deutsch „Neue Arbeit“, bezeichnet die neue Arbeitsweise der heutigen Gesellschaft im globalen und digitalen Zeitalter. Die klassischen Arbeitsstrukturen gelten als veraltet und weichen im Zuge des neuen Zeitalters flexibleren Vorstellungen.

Das Einbringen eigener Ideen und ein selbstbestimmtes Handeln ist mittlerweile immer mehr von Arbeitgeber:innen gewünscht. Somit geht es bei New Work auch um eine moderne Art der Führung, die sich auf Augenhöhe abspielt und weniger strenge Ansagen beinhaltet. Durch eine gewisse Selbstbestimmung in der täglichen Arbeit werden Arbeitnehmende dazu motiviert, aktiv Entscheidungen zu treffen und in ihrem Aufgabengebiet bis zu einem gewissen Grad mitzubestimmen.

Strukturen in der öffentlichen Verwaltung sind oft veraltet

Gerade in der öffentlichen Verwaltung wird das Bedürfnis der Mitarbeitenden nach diesem Umschwung stark spürbar. Gleichzeitig ist New Work an dieser Stelle schwerer zu bewältigen als in einem Start-Up, da in der Verwaltung oft noch traditionellere Formen der Bürokratie herrschen.

Auch der Soziologe Max Weber beschrieb die Verwaltung als Idealtypus der Bürokratie mit Merkmalen wie z. B. starker Regelgebundenheit und einem strengen Hierarchieprinzip. Gerade Routinetätigkeiten bzw. wiederkehrende Aufgaben sorgen in der öffentlichen Verwaltung für wenig Spielraum für Experimente im Arbeitsalltag oder ein selbstbestimmtes Arbeiten.

Wie New Work und Verwaltung zusammenpassen

Die Bürokratie und Hierarchien in der Verwaltung komplett abzuschaffen, wird weder möglich noch sinnvoll sein. Denn die klaren Prozesse, nach denen Entscheidungen getroffen werden, sorgen für Transparenz und Nachvollziehbarkeit.

Vielmehr sollten diese Prozesse und Hierarchien, die sich lange entwickelt haben, immer wieder hinterfragt und angepasst werden. So gelingt es, sich Schritt für Schritt an New Work Strukturen heranzuwagen. Zudem ist es möglich, strenge Entscheidungsstrukturen durch Projektgruppen aufzulockern. Wenn hier von Mitarbeitenden Entscheidungen getroffen oder Konzepte erarbeitet werden können, wird die Hierarchie zusätzlich abgeflacht.

Auch die Digitalisierung hilft in einigen Punkten, den Weg für New Work in der Verwaltung zu ebnen, da durch digitalisierte Prozesse viele kleine Routineaufgaben wegfallen können und mehr Spielraum für Neuerungen entsteht.

Sie interessieren sich für New Work und ein Umdenken in der Verwaltung? Werfen Sie gerne einen Blick in unseren Blog. Hier informieren wir regelmäßig über neue Arbeitsformen und die Modernisierung der öffentlichen Verwaltung.

Bei Fragen und Anregungen, freuen wir uns auch über Ihre Kontaktaufnahme.

Autor:in
Chiara Stuttfeld
Chiara Stuttfeld ist Junior Marketing Managerin bei der publicplan GmbH. Ihre berufliche Laufbahn startete sie als Dualstudentin bei uns. Sie erstellt Inhalte für die Social-Media-Kanäle und Website der publicplan und gestaltet Marketing-Materialien für interne und externe Zwecke.
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