Mit Inkrafttreten des Wirtschafts-Portal-Gesetzes (WiPG NRW) im Juli 2020 wurde das bisherige Gewerbe-Service-Portal.NRW (GSP.NRW) zum Wirtschafts-Service-Portal.NRW (WSP.NRW ), auf dem perspektivisch alle OZG-Leistungen für die Wirtschaft gebündelt und medienbruchfrei angeboten werden sollen. Das WSP.NRW ist das zentrale digitale Zugangstor für die Wirtschaft in NRW, gleichzeitig Einheitlicher Ansprechpartner sowie Einheitliche Stelle nach §§ 71ff. VwVfG.
Unsere Leistungen:
Das WSP.NRW ermöglicht Bürger:innen, Gewerbetreibenden und Unternehmen in NRW einfach, schnell und intuitiv Verwaltungsleistungen online zu beantragen. So können sie zum Beispiel in nur 15 Minuten vom Sofa aus ein Unternehmen gründen, denn alle relevanten Verwaltungsverfahren können vor Antragsstellung in einer Art Warenkorb eingesehen und erforderliche Dokumente direkt hochgeladen werden. Die medienbruchfreie Kommunikation zwischen der zuständigen Behörde und Antragstellenden macht Behördengänge und Papierformulare obsolet, was das Vertrauen in die digitale Verwaltung stärkt. Nutzer:innen sparen zudem durch das Once-Only-Prinzip wertvolle Zeit, indem das System automatisch die zuvor einmal durch den User angelegten Daten verwenden kann. Perspektivisch können Nachweise einmal über das WSP.NRW angefordert und dann für verschiedene Verwaltungsverfahren verwendet werden.
Dank der nutzerfreundlichen Menüführung gelangen Nutzer:innen schon mit drei Klicks zum gewünschten Online-Dienst. Zudem erleichtert die auf der Eingangsseite zentral platzierte Suche das Auffinden der relevanten Online-Dienste. Der KI-basierte “Wirtschaftsassistent” zur Vorhabenklärung liefert nach der Eingabe der notwendigen Angaben eine Aufstellung der zu erfüllenden Voraussetzungen. Durch die Bündelung der Online-Dienste an einem Ort finden Nutzer:innen schnell das gewünschte Formular. In einzelnen Formularen wurde bereits eine KI-basierte Freitexteingabe integriert, die es den Nutzer:innen ermöglicht, flexible und umgangssprachliche Eintragungen vorzunehmen. Eine Fachlogik macht die Vorausfüllung weiterer Felder im Formular möglich. Außerdem sind weitere Fachzusammenhänge im Formular abgebildet, wie zum Beispiel zwischen der Tätigkeit und den erforderlichen (Qualifikations-)Nachweisen. Die Zielerreichung im Rahmen der Nutzerorientierung wird regelmäßig über Nutzerbefragungen getestet, dazu gehört auch die Steigerung der Textqualität in Zusammenarbeit mit Fachkräften.
Das Wirtschafts-Service-Portal.NRW ist ein gutes Beispiel für ein Zusammenspiel aus mehreren Lösungen. Neben dem stetig optimierten Nutzeransatz basieren die Formulare auf unserer Lösung der Formular-Management-Systeme. Hier spielt das Vorgehensmodell der Digitalisierungsstraßen eine große Rolle, das die bundesweite Mitnutzung im Sinne des EfA-Prinzips („Einer für Alle) ermöglicht. Auch unsere Kommunikationslösung „Guido“ unterstützt weiterhin als Gründungsassistent und dient als Basis für die Künstliche Intelligenz bei der Vorhabenklärung.
Durch dieses fachlich-technische Vorgehen freuen wir uns deshalb besonders, dass unser Referenzprojekt im 20. eGovernment-Wettbewerb unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzleramtes gleich in den zwei Kategorien „bestes OZG-Umsetzungs- oder Registermodernisierungsprojekt“ sowie „Publikumspreis 2021“ den 1. Platz erreicht hat.